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Ein Blick in die Berliner Restmülltonne

Deutschland ist Weltmeister beim Mülltrennen, doch der Blick in Berliner Restmülltonnen zeigt ein wenig meisterliches Bild. Laut Hausmüllstudie aus dem Jahr 2008 besteht der Restmüll der Berliner Privathaushalte bis zu 80 Prozent aus noch wiederverwertbaren Wertstoffen wie beispielsweise Glas, Papier und Verpackungen. Da der Großteil des Berliner Restmülls im Müllheizkraftwerk in Ruhleben verbrannt wird, gehen diese Wertstoffe durch die thermische Verwertung unwiederbringlich verloren. Nur durch eine bessere Mülltrennung in der Hauptstadt könnten diese Wertstoffe recycelt werden. 

Restmülltonne – Das steckt noch drin!

Fast 42 Prozent des Berliner Restmülls sind Organikabfälle wie beispielsweise Küchen- und Gartenabfälle. Das ergibt einen Komposthaufen von 360.528 Tonnen, der eigentlich in den Biomüll gehört. Rund 11 Prozent des Hausmülls sind Papier und Pappe. 9 Prozent des Hausmülls sind Verbundstoffe wie Getränkekartons aber beispielsweise auch Kleinelektrogeräte, die eigentlich in der gelben Tonne beziehungsweise der Orange Box gesammelt werden. Glas und Kunststoffe wie Leichtverpackungen aber auch Plastikspielzeug sind mit jeweils 7 Prozent im Hausmüll enthalten. Alttextilien machen mit rund 4 Prozent einen nur geringen Teil aus. 

Die großen Mengen an Organikstoffen (BIOGUT-Tonne) spielen insbesondere für die klimafreundliche Zukunft von Berlin eine wichtige Rolle. Diese könnten in der Biogasanlage der Berliner Stadtreinigung, die im Frühjahr 2013 in Betrieb genommen werden soll, zu Biogas vergoren werden und das Klima jährlich um mindestens 5.000 Tonnen CO2 entlasten. Und würden die Berlinerinnen und Berliner das Papier in der blauen Tonne sammeln, anstatt es in die Restmülltonne zu schmeißen, könnten rund 2.360 Lastwagenladungen Zeitschriften und Papierverpackungen recycelt werden. Aus dem Glas, das noch im Hausmüll steckt, könnten beispielsweise bis zu 100 Millionen umweltfreundliche Mehrweg-Mineralwasserflaschen entstehen. 

Einfamilienhäuser trennen besser

Ein weiteres Ergebnis der Hausmülluntersuchung: Das Restmüllaufkommen pro Einwohner ist in Berliner Großwohnanlagen höher als in den Randbezirken mit Einfamilienhäusern. Bis zu 60 kg mehr Restmüll verursachen die Bewohner von Großwohnanlagen. Das liegt daran, dass die Mülltrennung in diesen Wohnanlagen schlechter ist als in Gebieten mit Einfamilienhaushalten. Dabei können Mieter gerade mit guter Mülltrennung bares Geld sparen. Die Restmülltonne ist gebührenpflichtig, wogegen die gelben Tonnen kostenlos sind.

 

 

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