Berlin gilt als grüne Metropole. Bis der Sommer kommt, denn dann verwandeln sich die Parks der Hauptstadt oft in wilde Müllhalden. Das ist nicht nur ärgerlich und eklig, sondern kostet die Stadt viel Geld für Säuberung und die Entsorgung des Mülls. Ein aktuelles Beispiel: allein die Müllentsorgung nach der Walpurgisnacht 2012 im Mauerpark hat den Bezirk Pankow 16.000 Euro gekostet. Dabei könnte das Parkleben in Berlin so schön sein, denn über 6.400 Hektar Grün- und Erholungsflächen laden Hauptstädter und Touristen gleichermaßen zum Verweilen und Entspannen ein. Die Fläche entspricht immerhin sieben Prozent des gesamten Stadtgebietes, für deren Pflege und Erhaltung die jeweiligen Grünflächenämter der Stadtbezirke verantwortlich sind.
So viel zahlen die Bezirke
Um das gesamte Ausmaß des Müllproblems der Berliner Parks zu erfassen, hat die Trenntwende bei den wichtigsten Innenstadt-Bezirken einmal genau nachgefragt: Was zahlen diese für die Müllentsorgung aus den Parkanlagen? Wer muss besonders viel investieren, wo hält sich der Müllaufwand noch in Grenzen? Das Ergebnis: Alle getesteten Bezirke müssen Summen im sechsstelligen Bereich aufwenden. Da immer mehr Müll entsorgt werden muss, steigen die Kosten in den letzten Jahren - berlinweit. Um zu sehen, wo es besonders bitter ist, haben wir berechnet, wie viel jeder Bezirk pro Hektar Grünfläche für die Müllentsorgung ausgeben muss. Neukölln – mit der Hasenheide und dem Park am Buschkrug besitzt knapp 1.000 Hektar Grünfläche und muss erstaunlicherweise am wenigsten investieren – wohingegen Friedrichshain-Kreuzberg – mit nur 303 Hektar Grünflächen am tiefsten in die Tasche greift. Das Fazit: Der Bezirk mit dem geringsten Grünflächenanteil aller Berliner Bezirke hat die Höchsten kosten. Das liegt unter anderem auch an sehr unterschiedlichen Personalkosten – dennoch gilt: Das Thema Müll im Park geht alle Berliner an. Nur manche trifft es noch ein wenig schlimmer als die anderen. Die gesamten Zahlen auf die einzelnen Bezirke aufgeteilt sehen Sie in unserer Infografik.