Viele Produkte gehen bereits kurz nach Ablauf ihrer Garantie kaputt – und das nicht rein zufällig. Oftmals werden bereits während des Herstellungsprozesses bewusst Schwachstellen in das betreffende Produkt eingebaut, die dazu führen, dass das Produkt meist kurz nach dem Garantiezeitraum einen Defekt erleidet. Die Reparatur oder der Austausch einzelner Komponenten sind übermäßig teuer, so dass dem Kunden nur der Neukauf als Alternative bleibt. Dieser Murks muss aufhören, fand Stefan Schridde und rief die Webseite „Murks? Nein danke!“ ins Leben. Das Ziel: Geplante Obsoleszenz seitens der Hersteller sichtbar machen und nachhaltige Produktqualität fördern. Die Forderung: Produkte sollen möglichst lange nutzbar und einfach zu reparieren sein sowie längere Garantiezeiten aufweisen. Mithilfe der Webseite wird die Bürgerschaft über geplante Obsoleszenz aufgeklärt und zu eigenen Lösungswegen motiviert. So können Bürger auf der Webseite Geräte und Produkte melden, die im Verdacht stehen besonders kurzlebig zu sein. Petitionen und Fachgespräche sollen zu einer Anpassung der Gesetze, der Kennzeichnungspflichten und relevanten Verordnungen auf nationaler und EU-Ebene führen.
Webseite: http://www.murks-nein-danke.de/
Ob für Lebensmittel oder Kleidung – durchschnittlich verbraucht ein Europäer 500 Plastiktüten im Jahr. Um diese Flut von Plastikeinkaufstüten zu reduzieren und langfristig komplett aus dem Supermarktsortiment zu verdrängen, entwickelte Stefan Schott die Idee des Pfand-Jutebeutels „REjute“. Viele Einkäufer greifen im Supermarkt bisher nach einer Plastiktüte (ca. 25 Cent), da sie im Vergleich zum umweltfreundlichen Stoff-Jutebeutel (ca. 70 Cent) in der Regel die billigere Alternative ist. Doch das soll sich durch folgendes System ändern: Der REjute Stoffbeutel kostet zwar ebenfalls 70 Cent, kann jedoch beim nächsten Einkauf wieder zurückgegeben werden. Dafür erhält der Kunde 50 Cent zurück. Somit hat er effektiv 20 Cent und damit weniger als für eine herkömmliche Plastiktüte gezahlt, die nach dem Einkauf meist im Müll landet. Die zurückgegebenen Beutel werden im Anschluss gereinigt und wieder in das REjute-System eingepflegt. Die Reinigung findet durch regionale Wäschereien statt. Für den Anfang ist eine Testphase in Kooperation mit einer großen Supermarktkette angedacht. Sollte die Pilotphase positiv verlaufen, ist eine Ausweitung auf weitere deutsche Supermärkte denkbar.
An Berliner Hochschulen werden jährlich tausende Tassen Kaffee in Einweg-Bechern ausgegeben. Viele Becher landen im falschen Mülleimer und gehen so dem Recycling verloren. Es stellte sich also die Frage: Die Studierenden über Mülltrennung aufklären oder das Übel an der Wurzel packen und die Plastikbecher loswerden? Die Initiative CampusCup entschied sich für den zweiten Weg. Die Studierenden hatten die Idee, einen verschließbaren Porzellanbecher im to-go-Design als Alternative zu den Einweg-Bechern zu etablieren. Damit aus der Idee Wirklichkeit wurde, führte die Initiative mit der HTW-Mensa ein Pilotprojekt durch, suchte einen passenden Porzellanbecher aus, der in den Bereichen Ökologie und Handhabung überzeugte und ließ ein ansprechendes Design gestalten. Im Juni 2012 war es soweit, das Studentenwerk schaffte 5.000 CampusCups an, die für 4 Euro pro Becher an der HTW, FU und TU angeboten werden. Zeitgleich startete die Initiative eine Kampagne, um die Studenten von den Vorzügen des neuen Kaffeebechers zu überzeugen. Der Porzellanbecher ist nicht nur nachhaltiger, auch der Trinkgenuss steigt, da der Kaffee länger warm bleibt und das Material nicht den Geschmack beeinflusst. Dank Informationskampagne samt Verkaufsstand konnten bisher über 800 CampusCups verkauft werden. Dazu wird der Becher in 7 weiteren Mensen als Alternative zur Verfügung stehen. Künftig soll auch das Säubern der Becher durch eine Zusammenarbeit mit den Spülstationen der Mensen und Studentencafés möglich sein.