Verpackungen halten oft nicht das was sie versprechen. Während das Produkt im Geschäft noch vielversprechend wirkt, entpuppt es sich in ausgepackter Form als Enttäuschung. Denn in der Verpackung versteckt sich vor allem eins: Ganz viel Luft! Eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg ergab: Drei von vier der untersuchten Verpackungen sind sogenannte Mogelpackungen. Sie weisen mehr als 30 Prozent Luft auf, ohne dass der erhöhte Luftanteil produktbedingte Gründe hat. Untersucht wurden insgesamt 30 Verpackungen. Durchschnittlich lag der Luftanteil der untersuchten Verpackungen bei 52 Prozent. Das heißt: Die Hälfte der Verpackungen ist vollkommen überflüssig.
Auslöser für die Untersuchung der Verbraucherzentrale waren Beschwerden von verärgerten Verbrauchern. Aber nicht nur für Verbraucher sind solche Mogelpackungen ärgerlich. Die Luftverpackungen stellen vor allem ein erhebliches Umweltproblem dar. Bei der Produktion und dem Transport werden Ressourcen verschwendet und überflüssiger Verpackungsmüll entsteht.
Ein beliebtes Verpackungsmaterial sind beispielsweise Papier und Kartonagen. Ob für Teebeutel, Bonbons, Kekse oder als zusätzliche Verpackung für Kosmetikartikel. Dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. zufolge, entstehen bei der Produktion einer Tonne Papier oder Kartonage circa 676 Kilogramm CO2. Im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien ist das zwar eine positive Bilanz. Mit einem Blick auf die Ergebnisse der Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg relativiert sich diese positive Bilanz jedoch: Die untersuchten Bonbon- und Keksverpackungen wiesen teilweise einen Luftanteil von bis zu 90 Prozent auf. Das heißt: Pro Tonne Papier, die für ihre Verpackung produziert werden, werden bis zu 611 Kilogramm CO2 ausgestoßen – völlig umsonst. Zum Vergleich: Genauso viel CO2 wird bei vegetarischer Ernährung innerhalb eines gesamten Jahres ausgestoßen.
Die Verdener Keks- und Waffelfabrik Hans Freitag GmbH & Co. KG reagierte als erster Hersteller auf die Untersuchung und versprach den Luftanteil ihrer Verpackungen zukünftig zu reduzieren. Am Ende haben es die Verbraucher aber selbst in der Hand: Wer auf den Kauf von Mogelpackungen verzichtet, erspart sich nicht nur eine Enttäuschung beim Aufreißen der Verpackung, sondern schont aktiv und unmittelbar die Umwelt. Nur so werden auch die Hersteller ihre Verpackungsstrategie ändern.