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Trenntwende Unsere Stadt. Unser Müll. Die Idee!

In der Hauptrolle: Unsere Lebensmittelabfälle

Im Märchen der Gebrüder Grimm sortiert das liebe Aschenputtel mit Hilfe von Tauben getrocknete Linsen nach einem uralten Prinzip: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.

In der Realität werden nicht nur Hülsenfrüchte, sondern alle Lebensmittel nach strengen Qualitätskriterien sortiert. Schadhafte und verdorbene Ware wird weggeschmissen, bevor sie überhaupt in die Nähe des Handels kommt. Dass bei diesem System fast 50 Prozent unserer Lebensmittel buchstäblich auf der Strecke bleiben und nicht den Handel erreichen, ist nicht märchenhaft, sondern ein realer Albtraum. Der Handel und die Haushalte tragen zusätzlich in erheblichem Maße zur Menge an Lebensmittelabfällen bei. Den täglichen Wahnsinn rund um unseren Lebensmittelkonsum hat der freie Filmemacher Valentin Thurn mit seinem Film „Taste the Waste“ dokumentiert.


Was nicht schmeckt, kommt weg

Thurn, der für seine zahlreichen TV-Dokumentationen und Reportagen bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, besucht einen Deutschen Kartoffelbauern bei der Ernte auf dem Acker, taucht mit Aktivisten in die vermeintlichen Untiefen der Müllcontainer von Lebensmitteldiscountern und reist auf der Suche nach Antworten für ein globales Problem einmal um die Welt. Neben Produzenten und Händlern bezieht er auch uns Otto-Normalverbaucherinnen und –verbraucher in die Betrachtung mit ein. Denn wir sind mit unserem Ess- und Einkaufsverhalten nicht ganz unschuldig an den essbaren Müllbergen. So landen in noch viel zu vielen Haushalten Lebensmittel in der Mülltonne – in Berlin sind es allein Jahr für Jahr Lebensmittel im Wert von einer Milliarde Euro.

Die günstigen Lebensmittelpreise sorgen dafür, dass sich das schlechte Gewissen jedes Einzelnen in Grenzen hält und schnell etwas anderes auf dem Teller landet. Die Supermärkte bieten hierzulande zu fast jeder Uhrzeit und Saison ein umfassendes Warensortiment an. Kritik am System nimmt der Handel ungern an, denn angeblich sind es die Konsumenten, die diese Warenauswahl vom Handel erwarten. Die Ursachen für diesen Zustand werden also, wie bei so vielen Problemen, lieber bei den Anderen gesucht.
Wir greifen zu, auch wenn wir gar nicht wissen, ob wir die Ware auch wirklich brauchen. In Deutschland werden nach Schätzungen über zehn Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr entsorgt. Anstatt die Schuld vom Produzenten an den Handel und dann auf den Konsumenten weiterzuschieben, wäre es an der Zeit, selbst aktiv zu werden. Am besten zu Hause direkt am Herd.

Der Film läuft ab dem 8. September in deutschen Kinos.
Weitere Informationen und Termine finden Sie auf http://www.taste-the-waste.de.

 

„Taste the Waste“ — Der Trailer from tastethewaste.com on Vimeo.


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