Trenntwende: Herr Korn, wie kamen Sie auf die Idee, Plastik aus Ihrem Leben zu verbannen?
Matthias Korn: Von den großen Plastikwirbeln in den Weltmeeren hatte ich schon gelesen. Dann sah ich im Fernsehen die Dokumentation „Plastik über alles“ von Ian Connacher. Dieser Film war ein Schock – und mein Weckruf! Hier können sie sich den Film auf Youtube ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=NpFA-0f1MuY
Trenntwende: Was hat Sie so schockiert?
Matthias Korn: Im Film wird gezeigt, dass in diesen Plastikstrudeln das Verhältnis von Plastikteilen zu Plankton 10:1 beträgt. Viele Fische und Seevögel verwechseln diese Partikel mit Nahrung und gehen daran qualvoll zugrunde.
Trenntwende: Wann war der Moment der Eigeninitiative?
Matthias Korn: Am nächsten Morgen ging es los und sofort wurde ich auch mit den ersten kleineren und größeren Problemen konfrontiert. Erst da fiel mir beispielsweise auf, dass in einem Supermarkt fast alle Produkte in Plastik abgepackt sind. Danach machte ich mich auf die Suche nach Alternativen...
Trenntwende: Wie genau funktioniert das? Kann man auf Plastik im Alltag überhaupt verzichten?
Matthias Korn: Es funktioniert so lange bis ich entweder auf ein Produkt nicht verzichten kann (wie zum Beispiel einen Fahrradschlauch) oder ich mich in einem Dilemma befinde: kaufe ich die Bio-Fairtrade-Bananen nicht, nur weil sie in Plastik abgepackt sind? Dann mache ich auch mal eine Ausnahme.
Trenntwende: Ganz ehrlich, wie lange haben Sie durchgehalten?
Matthias Korn: Das Ganze ist eine Art Work in Progress: an die Stelle der teils aufwändigen Suche nach plastikfreien Produkten ist mittlerweile eine gewisse Routine getreten. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass das Einkaufen interessanter geworden ist. In den anonymen Supermarkt gehe ich nur noch für zwei, drei Produkte, und unterhalte mich stattdessen mit den Verkäuferinnen und Verkäufern des Bioladenkollektivs.
Trenntwende: Zum Abschluss noch 5 Tipps?
Die Fragen stellte Boris Demrovski