Weltweit sinkende Rohstoffmengen und immer größere Nachfrage sorgen für steigende Rohstoffpreise. Zugleich wird der globale Hunger nach immer neueren und besseren Konsumartikeln aus Plastik, Metall und Papier immer größer. Eine Rohstoffkrise zeichnet sich seit Jahren ab. Somit liegt auf der Hand: Eine Zukunft ohne Recycling von Wertstoffen ist schwer vorstellbar. Die Wiederverwertung von Rohstoffen macht uns aber nicht nur ein Stück weit von den Weltmärkten unabhängiger, es hilft auch im Kampf gegen den Klimawandel.
Die Reduzierung der CO2-Emissionen hat entscheidende Bedeutung für die Zukunft unsere Erde. Eine Ersparnis von rund 18 Millionen Tonnen CO2 trägt die deutsche Abfallwirtschaft jährlich dazu bei. Wenn die Verwertungs- und Sortiertechniken der Abfallwirtschaft effizienter und die Recyclingmengen gesteigert werden, könnten im Jahr 2020 sogar über 27 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Die Einsparungen werden durch die stoffliche Wiederverwertung und energetische Verwertung durch Müllverbrennung erreicht. Restmüll landet direkt in der Müllverbrennungsanlage, wogegen Papier, Kunststoffe, Glas und Metalle stofflich verwertet werden. Mit Blick auf das Klima schneidet das Recycling von Wertstoffen besser ab als die Verbrennung, da durch die gewonnenen Sekundärrohstoffe neue Rohstoffe ersetzt werden können und der Energiebedarf bei der Herstellung sinkt. Das Fraunhofer-Institut hat die Auswirkung des Recyclings von Wertstoffen auf das Klima untersucht. Darunter Stahl, Papier, Aluminium und Polyethylen (PE). Das Ergebnis: Durch jede wiederverwertete Tonne Wertstoff wird CO2 eingespart. Zum Beispiel Polyethylen (PE, das meist als Folienverpackung eingesetzt wird). Durch jede Tonne PE kann bis zu 1,2 Tonnen CO2 eingespart werden. Bei PET-Kunststoffen, die als Einweggetränkeverpackungen dienen, ist die Ersparnis sogar noch höher. Dort werden pro Tonne Recyclingmaterial, welches der Wiederverwertung zugeführt wird, 2,5 Tonnen CO2 eingespart.
Auch die Berlinerinnen und Berliner tragen mit ihrer Mülltrennung zum Klimaschutz bei. Das Beispiel Papier zeigt wie. Im Jahr 2009 wurden in Berlin insgesamt 195.360 Tonnen Altpapier gesammelt. Dieses Altpapier fließt wieder in den Rohstoffkreislauf zurück und sorgt bei der Produktion von Recyclingpapier für geringeren Wasser- und Energieverbrauch. Insgesamt wurden durch das in Berlin gesammelte Altpapier 86.000 Tonnen CO2 eingespart. So viel CO2, wie beispielsweise 160 Hin- und Rückflüge von Berlin nach London verursachen. Der Einsatz von Altpapier bei der Produktion von Recyclingpapier schont auch unsere Wälder, da kaum Frischfasern aus Holz für die Produktion benötigt werden. Auch das Sammeln von jährlich durchschnittlich 68.000 Tonnen Altglas in Berlin hilft dem Klima. Dabei ergibt sich eine jährliche CO2-Reduktion von 11.900 Tonnen.