Eine Milliarde Euro. Diese Zahl sollten wir uns auf der Zunge zergehen lassen, würde sie nicht einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen: Jährlich landen Lebensmittel im Wert von einer Milliarde Euro in Berliner Mülltonnen statt auf Tellern.
Die Berliner Haushalte haben im Jahr 2009 knapp 58.000 Tonnen Bioabfälle produziert. Handel, Gastronomie und Großküchen verdoppeln diese Menge an Speiseresten sowie Obst- und Gemüseabfällen nochmals. Summiert landet so Jahr für Jahr eine Milliarde Euro im Hauptstadt-Müll – und meist nicht einmal in der richtigen Tonne.
Praktische Tipps: Eine Milliarde auf den Teller
Bei der Zubereitung von Essen fallen natürlich immer Abfälle an. Bei der Zubereitung von Speisen lassen sich nur selten die Lebensmittel komplett verwerten, doch in den Biotonnen landen auch massenhaft genießbare Lebensmittel. Wer etwas mehr Planung in seinen Einkaufs- und Kochalltag bringt, kann den Müllberg verkleinern, der Umwelt und dem Klima helfen und gleichzeitig seinen Geldbeutel entlasten. Nach aktuellen Schätzungen von Experten und des Bundesverbraucherministeriums schmeißen die Deutschen Lebensmittel im Wert von 330 bis 350 Euro pro Kopf und Jahr in den Müll. Die Zahlen stützen sich auf eine wissenschaftliche Studie der Stadt Wien, die detaillierte Analysen der Nahrungsmittel im Restmüll von Haushalten durchgeführt hat. Gerade für eine Großstadt wie Berlin lassen sich die Zahlen aus Wien aufgrund ähnlicher Wohn- und Lebensstrukturen gut übertragen.
Um der Verschwendung schnellen Einhalt zu gebieten, helfen unsere fünf Tipps gegen Lebensmittelverschwendung:
1. Der Speiseplan
Vor dem Einkaufen sollte als erstes überlegt werden, was in der Woche oder zumindest in den nächsten Tagen auf dem Teller landen soll. Das hilft nicht nur bei der Einkaufsplanung, sondern reduziert dank Vorausplanung auch den Stress am Herd.
2. Der Einkaufszettel
Vor dem Einkauf unbedingt einen Blick in den Kühlschrank, die Vorratskammer und den Obstkorb werfen. Welche Lebensmittel sind vorhanden, was muss besorgt werden? Der Einkaufszettel sollte eng mit dem Speiseplan abgestimmt werden.
3. Das Mindesthaltbarkeitsdatum
Die meisten Lebensmittel sind auch noch nach dem Ablauf des aufgedruckten Datums genießbar und schmackhaft. Die besten Tester sind Nase, Auge und Zunge.
4. Lagern und aufbewahren
Durch eine richtige Lagerung lässt sich die Haltbarkeit von Lebensmittel auf das Maximum ausdehnen. Viele Tipps dazu finden Sie hier.
5. Die Resteküche
Manchmal sind die Augen größer als der Hunger und es bleibt was vom Essen übrig. Dann ist Kreativität gefragt. Aus Essensresten und übrig gebliebenen Lebensmitteln lassen sich leckere Speisen zaubern. Leckere Reste-Rezepte finden Sie im Kochbuch "Kreative Resteküche" der Verbraucherzentrale NRW.