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Die Europäische Woche zur Abfallvermeidung

Bildquelle: NABU

Die Europäische Woche zur Abfallvermeidung (EWAV) findet vom 19. bis 27. November 2011 statt. Während dieser Woche sind zahlreiche Aktionen in Deutschland geplant. Ob es nach der Woche tatsächlich weniger Müll geben wird, haben wir Indra Enterlein, Referentin für Umweltpolitik beim NABU gefragt. Sie koordiniert im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit die Aktivitäten in Deutschland.

Trenntwende: Frau Enterlein, was möchte die EWAV erreichen?
Indra Enterlein: Wir haben zwei Ziele. Wir möchten, dass tatsächlich Abfall im Alltag vermieden wird, und schaffen mit der Woche einen Kommunikationsanlass für die Medien zum Thema Abfallvermeidung. Es gibt viele Initiativen, Projekte und Vereine, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Diese rücken während der Woche in den Fokus und sollen sich miteinander vernetzen. Wird in Deutschland künftig stärker über das Thema Müllvermeidung gesprochen, hat die EWAV viel erreicht.

Trenntwende: Wie möchten Sie diese Ziele erreichen?
Indra Enterlein: Die EWAV ist ein europaweites Kommunikationsprojekt. Das Thema Müllvermeidung ist eine Frage des eigenen Lebensstils und da setzen wir an und fordern die Menschen zum Umdenken und Handeln auf. Schülerinnen und Schüler können ihre Müllmenge reduzieren, genauso wie Büros in Unternehmen oder Wohngemeinschaften. Jeder kann einen Teil dazu beitragen.

Trenntwende: Wie ist das Feedback, wurden viele Aktionen angemeldet?
Indra Enterlein: Auf der Webseite der EWAV konnten sich die Aktionen anmelden. Leider gab es keine deutsche Ãœbersetzung, daher ist das Feedback etwas geringer als im vergangenen Jahr. Insgesamt haben sich in Deutschland über 100 Aktionen angemeldet. Durch Google-Benachrichtigungen weiß ich allerdings, dass in der Woche noch mehr Aktionen stattfinden, diese sind jedoch nicht bei mir angemeldet worden.

Eine Karte mit den deutschen Aktionen finden Sie hier: http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/abfallvermeidung/14286.html

Trenntwende: Wo finden die meisten Aktionen statt?
Indra Enterlein: Besonders stark vertreten ist die Verbrauscherzentrale Nordrhein-Westfalen. Fast jede Beratungsstelle der Verbraucherzentrale ist dabei, und alle nehmen mit ganz unterschiedlichen Aktionen teil. Vergangenes Jahr haben sich beispielsweise viele Online-Tauschbörsen angemeldet. Diese sind dieses Jahr interessanterweise weniger vertreten.

Trenntwende: Können die Ergebnisse gemessen werden? Wird es nach der EWAV weniger Müll in Europa geben?
Indra Enterlein: Das kommt auf die Aktionen drauf an. Wenn diese erfolgreich sind und viele Menschen erreichen, dann wird es zukünftig auch weniger Müll geben. Um Abfallvermeidung in Deutschland erfolgreich umzusetzen, müssen aber auch alle mitmachen. Produzenten und Hersteller von Verpackungsmaterial sollten beispielsweise Verpackungen herstellen, die problemlos recycelt werden können. Aber auch die Konsumenten müssen sich fragen: „Welche Produkte benötige ich überhaupt!“.

Trenntwende: Und was passiert nach der EWAV? Gehen alle zur Tagesordnung über, oder hat sich die Europäische Union etwas für die Zukunft vorgenommen?
Indra Enterlein: Im Moment setzen die europäischen Mitgliedsstaaten das EU-Abfallvermeidungsprogramm auf nationaler Ebene um. Auch in Deutschland. Leider wurden von der Bundesregierung im Gesetz keine klaren Abfallvermeidungsziele festgelegt. Das wäre wichtig gewesen, um einen Richtwert für die Zukunft zu haben.

Trenntwende: Hand auf Herz, wie vorbildlich vermeiden Sie Müll?
Indra Enterlein: Mit kleinen Entscheidungen im Alltag kann jeder einen Beitrag leisten. Wer zu Mehrwegflaschen anstatt zu Einwegflaschen greift, verhindert große Mengen Plastikmüll. Und bei dieser Entscheidung muss der Verbraucher auf nichts verzichten. Natürlich muss man auch mal Abstriche machen. Vergangene Woche habe ich beispielsweise eine Winterjacke gekauft. Erst zu Hause habe ich bemerkt, dass mir die Verkäuferin als Webegeschenk kleine Lautsprecher dazu gepackt hat. Diese Lautsprecher sind von solch schlechter Qualität, dass man sie nur entsorgen kann. Das Geschenk ist absolut überflüssig und verursacht unnötigen Müll. So etwas ärgert mich maßlos.

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