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Trenntwende Unsere Stadt. Unser Müll. Die Idee!

Berlins Biomasse kann mehr

Die Berliner Wertstoffsammlung trägt bereits erheblich dazu bei, dass klimaschädliche Emissionen eingespart werden. Doch die Hauptstadt könnte eine noch bessere Klimabilanz vorweisen, wenn ihre Bürgerinnen und Bürger alle Klimaschutz-Potenziale voll ausschöpfen würde. Hier erfahren Sie, welche Biomüll-Potenziale im Berliner Müllberg versteckt sind.

 

Es steckt noch viel im Restmüll

Im Jahr 2009 wurden in Berlin insgesamt 125.960 Tonnen Biomüll und Grünschnitt gesammelt. Das sind pro Kopf 36,7 Kilogramm. Ab 2013 soll aus diesen Bioabfällen in einer neuen Biogasanlage in Ruhleben rund 4,5 Millionen Kubikmeter Biogas produziert und in das Stadtgasnetz eingespeist werden. Wenn die BSR ihre Erdgas-Müllfahrzeuge damit betankt, könnten jährlich etwa drei Millionen Liter Diesel einspart werden.
Die BSR-Abfalluntersuchung von 2008 hat ergeben, dass immer noch 42 Prozent des Restmülls aus Organik-Abfällen bestehen, die der Verwertung durch Kompostierung und Vergärung zu Biogas entgehen. Diese Bioabfälle landen in der Müllverbrennungsanlage. Diese Biostoffe könnten künftig bei der Biogasproduktion in Ruhleben gebraucht werden. Auch wenn bis dahin noch etwas Zeit ist, die Bürgerinnen und Bürgern sollten schon jetzt die sachgerechte Entsorgung von Biomüll als Selbstverständlichkeit ansehen.

Auslaufmodell Komposthaufen

Organische Abfälle, Grünschnitt und Laub werden in der Hauptstadt in mehreren Kompostierungsanlagen rund um Berlin oder auf den privaten Komposthaufen der Haushalte entsorgt. Zum Wohle der Klimas soll sich dies größtenteils ändern, denn durch die Vergärung der in Berlin vorhandenen Biomasse könnte die CO2-Gutschrift der Hauptstadt um 341 Prozent gesteigert werden.
Die Kompostierung hat den Nachteil, dass beim Umwandlungsprozess Ammoniak und Lachgas entstehen und ungehindert in die Umwelt gelangen. Ersteres sorgt für Bodenversauerung, Letzteres wirkt stark klimaschädlich. Nur bei geschlossenen Kompost-Systemen kann dies verhindert werden, diese Anlagen stellen in Berlin aber die Ausnahme dar. Die Vergärung der Abfälle in effizienten und modernen Anlagen, die gleichzeitig das Austreten des klimaschädlichen Lachgases in die Atmosphäre verhindern, ist für die Klimabilanz von Berlin zukunftsweisend.

Berliner Biomasse hat Potenzial

Insgesamt 339.000 Tonnen Bioabfälle schlummern noch in Berliner Gärten, Parks und Mülleimern. Zu diesem Ergebnis kam die Biomasse-Studie des Berliner Senats. Diese Mengen könnten stadtweit gesammelt und zusätzlich für die Biogasproduktion genutzt werden, wenn alle Potenziale voll und ganz ausgeschöpft würden. Darunter 69.000 Tonnen aus der Restmülltonne und von den privaten Hausgärten (Eigenkompostierung). Mit diesen zusätzlichen Abfallmengen könnte Berlin durch das entstehende Biogas weitere 36.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Im Vergleich: Heute wird eine CO2-Gutschrift von ca. 17.200 Tonnen durch die Vergärung der Abfälle erreicht.

Biotonnen für alle

Insbesondere in den gartenreichen Berliner Randbezirken landen Grün- und Laubschnitt im Restmüll und nicht im Biomüll. Das liegt daran, dass bis heute nur 83 Prozent (rund 1,4 Millionen) aller Haushalte an die BIOGUT-Sammlung angeschlossen sind. Die Berliner Stadtreinigung könnte durch das Aufstellen weiterer Biotonnen die Sammelmenge für die Biogasproduktion erhöhen.
 


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